CM Kreilkamp Logo
page-title-bg

Mundgeruch

Mundgeruch: Wann eine Zahnkrankheit dahinter steckt – und wann nicht

Mundgeruch: Wann eine Zahnkrankheit dahinter steckt – und wann nichtÜber schlechten Atem redet eigentlich niemand gern. Doch Mundgeruch ist nicht nur unangenehm, er kann sogar ein deutliches Signal für eine Erkrankung der Zähne und/oder des Zahnhalteapparates sein. Wir erklären die Ursachen für Mundgeruch bei Zahnkrankheiten und zeigen Ihnen mögliche Therapiemethoden.

Wie entsteht Mundgeruch?

Mundgeruch kann zwar verschiedene Ursachen haben, doch ist er immer das Ergebnis des gleichen Vorgangs: er entsteht durch einen Zersetzungsprozess. Verantwortlich dafür ist der Stoffwechsel der unzähligen Bakterien und Keime, die nicht nur unseren Körper sondern insbesondere auch unseren Mund besiedeln.

Diese Bakterien zersetzen vor allem Speisereste, um sich zu ernähren und zu vermehren. Als Stoffwechselprodukt entstehen unter anderem Schwefelverbindungen, die für den fauligen Geruch aus dem Mund verantwortlich sind.

Je nach „Nahrungsquelle“ der Bakterien – von Speiseresten über abgestorbene Zellteilchen bis zu Entzündungsreaktionen kommen zu diesem Schwefel noch andere Gase hinzu, die den schlechten Atem noch verstärken können.

Die Bakterienbesiedelung in unserem Mund ist eine biologische Normalität. Die Kleinstlebewesen sind im Normalfall nicht gesundheitsschädlich. Erst, wenn bestimmte äußerliche oder körperliche Faktoren hinzukommen und ein bestehendes Gleichgewicht verändern, beginnen diese Bakterien ihr zerstörerisches Werk. Und dann ist Mundgeruch nicht nur unangenehm, sondern auch ein Anzeichen für eine Zahnkrankheit.

Mundgeruch kann harmlos sein …

Jede Speise, die wir täglich zu uns nehmen, besitzt eine andere Zusammensetzung aus mehr oder weniger geruchsfördernden Bausteinen. Die eindeutige Duft-Signatur der Zersetzung können wir darum zum Beispiel bei Knoblauch, Zwiebeln oder Bier sofort zuordnen. Auch Speisen mit viel Eiweiß und Fett fördern starke Ausdünstungen, weil die Nährstoffe besonders komplex sind und damit viele Zersetzungsprozesse in Gang setzen.

Sollte Ihr Gesprächspartner also einmal kurzfristig das Gesicht verziehen, nachdem Sie sich eine üppige Mahlzeit mit starken Duftmarkern gegönnt haben, ist das kein weiterer Grund zur Sorge. Solange Ihre Mundhöhle und Zähne intakt sind und die Speichelproduktion auf Normalniveau läuft, erledigt sich die Duftmarke spätestens dann, wenn die Speisen verdaut und Sie sich die Zähne geputzt haben.

Dabei kommt dem Speichel eine besonders wichtige Rolle bei der Regulierung der Mundflora zu. Er spült viele Bakterien und Krankheitserreger aus dem Mund und minimiert die Haftungsfähigkeit der Bakterienpopulationen auf den Zahnoberflächen. Außerdem befinden sich im Speichel körpereigene Abwehrzellen, die die Gefahren herabsetzen.

… es sei denn, er ist ein Hinweis auf eine Erkrankung

Gedanken machen müssen Sie sich erst, wenn der Mundgeruch eindeutige Anzeichen dafür trägt, dass das komplizierte Gefüge aus Bakterienaktivität, körperlicher Abwehrkraft und gesunder Mundhöhle aus dem Gleichgewicht geraten ist.

In diesem Fall hat die Bakterienpopulation überhandgenommen und greift sowohl die Zahnsubstanz als auch das Zahnfleisch und die Schleimhäute an. Der Körper schaltet auf Abwehr um. Es bilden sich Eiter und Wunden mit Blut und Sekreten, die eine übelriechende Mischung und einen Mundgeruch ergeben, der einen süßlichen Fäulnisgeruch verbreitet.

Wenn Sie die Ursachen dieses Geruchs erkunden wollen, müssen Sie meist gar nicht weit ins Innere des Körpers vordringen. Um die 90 Prozent aller Fälle von Mundgeruch – ob nun krankhaft oder nicht – haben ihre Ursache im Mund.

An erster Stelle stehen dabei Zahnerkrankungen oder andere Erkrankungen der verschiedenen Gewebe der Mundhöhle. Auch eine chronische Mundtrockenheit, die ihrerseits verschiedene Ursachen haben kann, führt schnell zu Mundgeruch.

Es können auch mechanische Ursachen vorliegen, etwa wenn eine Prothese nur noch so schlecht sitzt, dass sie das Gewebe permanent reizt, zu Schleimhautentzündungen führt und so den Bakterien einen Weg in das Körperinnere öffnet.

Die restlichen zehn Prozent der Auslöser von krankheitsbedingtem Mundgeruch sind im ganzen Körper zu finden und unterscheiden sich wiederum in harmlose und weniger harmlose Faktoren.

Eine typische Erkältung, ein chronischer Schnupfen, eine Nasenebenhöhlenentzündung oder Polypen äußern sich in ebenfalls oft in unerwünschten Gerüchen, da auch hier Sekrete aus einer Entzündungsreaktion vermehrt auftreten. Gleiches gilt für die Bronchitis oder auch eine Lungenentzündung.

Sind Verdauung und Stoffwechsel chronisch oder akut gestört, hat dies natürlich ebenso Auswirkungen, da gerade diese beiden Körperfunktionen in einer äußerst empfindlichen Balance stehen und bei der kleinsten Irritation schnell mit Mundgeruch einher gehen können.

Aus welchem Teil Ihres Körpers der Mundgeruch herrührt, können Sie probeweise selbst etwas eingrenzen. Entsteht der Geruch nur, wenn Sie mit offenem Mund atmen, oder entweicht er auch durch die Nase? Im zweiten Fall sind die Ursachen komplexer bzw. rühren eher weniger von Erkrankungen der Zähne o. des Zahnhalteapparates her. Im ersten Fall sollten Sie – aus verschiedenen Gründen – bei Ihrem Zahnarzt vorbeischauen.

Die eigentliche Ursache für Mundgeruch heißt jedoch meistens mangelnde Mundhygiene

Zwar werden praktisch alle typischen Zahnkrankheiten wie Karies oder Parodontitis von Bakterien und Keimen in der Mundhöhle ausgelöst. Doch die eigentliche Ursache ist eine mangelhafte oder gar ungenügende Mundhygiene! Denn wer seine Zähne umsichtig und gründlich pflegt, sowie regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch nimmt, erzielt einen Dreifach-Erfolg:

  1. Er reduziert das Ungleichgewicht von schädlichen Bakterien und Keimen zu unschädlichen im Mund
  2. Er sorgt dafür, dass sie sich nicht an Zahnoberflächen, in Zahnzwischenräumen oder auf der Zunge zu Plaque „zusammenrotten“ und vermehren können
  3. Vor allem entzieht er ihnen die Nahrungsgrundlage, indem Speisereste gründlich entfernt werden.

Je mehr Bakterien einen kuscheligen Platz auf einer Zahnoberfläche und in Nischen finden, je mehr Nahrung ihnen zur Verfügung steht, desto vermehrungsfreudiger und aktiver werden sie. Diese Bakterienansammlungen äußern sich als Biofilm auf den Zähnen, der allgemein als Plaque bezeichnet wird. Wird dieser Film nicht kurzfristig und regelmäßig entfernt, kann er sich verhärten und zum Zahnstein werden.

Dieser Zahnstein lässt sich erstens nicht mehr mit der Zahnbürste wegputzen, er ist zweitens auch ein idealer Lebensraum für die Bakterien, die dort ihre Arbeit und Vermehrung sowie Zerstörungswerk ungestört fortsetzen können. Und diese bakterielle Arbeit sorgt stets für Mundgeruch – sogar dann, wenn der Zahn an sich noch intakt ist.

Übrigens: Über 90 Prozent der Keime, die Caries verursachen, und nahezu 100 Prozent der Parodontitis-Erreger leben in den Zahnzwischenräumen. Denn trotz ihres einfachen Aufbaus sind sie durchaus schlau. In den Zahnzwischenräumen ist es warm und geschützt, hier setzen sich viele Speisereste ab und der Weg ins Innere des Körpers ist besonders kurz.

Darum sollten Sie die Zahnzwischenräume bei der Mundpflege auch besonders berücksichtigen. Und das funktioniert zum Beispiel bestens mit unserer EXTRA-Prophylaxe. Dieses Konzept erzielt eine höhere Reinigungswirkung als mit Ihrer normalen Putzroutine.

Zucker als Treibstoff für die Entstehung von Zahnkrankheiten – und Mundgeruch

Kommen wir zurück zur Nahrungsquelle der Mikroorganismen. In jeder Speise ist neben Eiweißen und Fetten als dritter Makrobaustein auch eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten vorhanden – auch wenn sie nur mikroskopisch klein ist.

Dabei ist es egal, um welche Art von Zucker (nichts anderes sind Kohlenhydrate) es sich handelt. Vergegenwärtigen Sie sich: Es gibt keine "gesunden" Zucker! Nicht aus Guave, nicht Fruchtzucker, nicht im Honig u.s.w.! Wird dieser Zucker von den Bakterien zersetzt, entstehen nicht nur bestimmte Faulgase, sondern auch Säuren.

Gegen diese Säuren ist die oberste Schicht unserer Zähne, der Zahnschmelz, nur im begrenzten Maße geschützt. Denn er besteht hauptsächlich aus dem anorganischen Material Hydroxylapatit, das säurelöslich ist. Beginnt sich der Zahnschmelz aufgrund vermehrter Säureattacken durch eine hohe Anzahl von Bakterien aufzulösen, passieren gleich mehrere Dinge.

Erstens werden mit dem Lösen des Minerals die organischen Bestandteile aus dem Zahnschmelz freigesetzt und sofort von den Bakterien als Nahrungsgrundlage genutzt. Und zweitens fördert das wiederum deren Aktivität und Vermehrung, der Zahnschmelz löst sich immer weiter auf – ein Loch, also Caries, entsteht.

Dieser Defekt ist quasi eine Einladung an die Bakterien, sich ins Körperinnere vorzuarbeiten – wo sie eigentlich nicht hingehören. Weil es hier einfach zu verlockende Bedingungen gibt: nämlich Wärme, Feuchtigkeit, Schutz und so viel „Futter“, wie sie sich nur wünschen können.

Der Körper wertet dieses Eindringen natürlich folgerichtig als Angriff – und setzt auf Gegenwehr. Dies äußert sich zum Beispiel durch Entzündungsreaktionen und Eiterbildung, die beide hoch geruchsintensiv sind

Die Behandlungsbedürftigkeit von Caries ist zwar einerseits seit Jahren rückläufig, weil viele den engen Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Lebensmitteln, Mundhygiene und Prophylaxe erkannt haben. Das werten wir als Zahnärzte als Erfolg. Etwas anders sieht dies (noch) bei der zweiten Zahnkrankheit aus, die ebenfalls zu Mundgeruch und folgenschweren Zahnschäden führt.

Parodontitis bemerkt man häufig erst durch Mundgeruch

Bei der zweiten häufigsten Zahnerkrankung, der Parodontitis, ist das schlecht riechende Ergebnis zwar gleich, auch die ursächlichen Bakterien haben den gleichen Einfluss. Allerdings sind sie von einer etwas anderen Art und die Entzündung des Zahnhalteapparats entsteht durch etwas andere Mechanismen.

Eine sogenannte Gingivitis als oberflächliche Entzündung des Zahnfleisches ist die Vorstufe einer Parodontitis. Hier haben die verantwortlichen Bakterien durch ihren Stoffwechsel Säuren und Giftstoffe produziert, gegen die das Gewebe des Zahnfleisches nur bis zu einem gewissen Grad durch Schutzmechanismen ankommt.

Nimmt der Angriff durch die Keime überhand, entstehen zunächst kleinste Wunden, die sofort wieder als Einfallstor genutzt werden. Weil auch im Zahnfleisch körpereigene Abwehrzellen eingelagert sind (und sich die Bakterien nicht erst durch anorganische Masse eines Zahnes durcharbeiten müssen), wird der Körper meist sofort aktiv und nimmt die Bekämpfung der „Eindringlinge“ auf.

Das führt zum Kampf Körper gegen Eindringlinge, der sich wiederum mitunter in charakteristischen Entzündungssymptomen wie Rötungen oder leichten Blutungen äußert. Diese Symptome können je nach Ausprägung für leichten oder deutlicheren Mundgeruch verantwortlich sein.

Selbst dann, wenn die teils kaum spürbaren oberflächlichen Beschwerden abgeklungen sind, und damit die Bakterien zumindest an dieser Stelle erfolgreich vom Körper besiegt wurden, ist die Gefahr kaum gebannt. Denn es braucht nur wenige Bakterien, die an den Abwehrmechanismen vorbei ins Innere des Zahnhalteapparats vordringen.

Es setzt als Abwehrreaktion eine Eiterbildung ein – und verstärkt sich dann nach und nach, während das Gewebe bis hinein in den Kieferknochen zerstört werden kann. Darum ist die Parodontitis auch so gefährlich: sie entwickelt sich schleichend und der Patient und auch wir als Zahnärzte erkennen sie selbst kaum, zumindest solange nicht, wie typische Symptome wie Temperaturempfindlichkeit, freiliegende Zahnhälse und ein schon deutlicherer Mundgeruch nicht erkeannt oder einfach ignoriert werden.

Kampf den Bakterien: Zahnkrankheiten und Mundgeruch beseitigen

Gleich, ob Karies oder Parodontitis, ob Periimplantitis an Zahnimplantaten oder einfach nur „schlechter Atem“: Im Kampf gegen Mundgeruch als Symptom von Zahnkrankheiten oder unzureichender Mundhygiene ist es das oberste Gebot, die Bakterien und Keime im Mund auf ein möglichst geringes, nicht krank-machendes Maß zu reduzieren und vor allem von dort zu entfernen, wo sie nicht hingehören!

Bei vorhanden Zahnerkrankungen kümmern wir uns in der Behandlung stets darum, die Bakterienherde aus den betroffenen Gebieten vollständig zu entfernen und den Bereich gegen erneutes Eindringen abzusichern. Darum entfernen wir zum Beispiel bei Karies so großzügig wie nötig, aber minimal wie möglich die zerstörte Substanz am und im Zahn und reparieren ihn dann mit einer Füllung.

Bei einer Entzündung von weichem Gewebe ist ein mechanisches Füllen oder Abdichten im eigentlichen Sinne zwar nicht möglich, doch können wir mit einer wohlüberlegten und sich ergänzenden Mischung aus Reinigung und heilungsfördernden Maßnahmen dafür sorgen, dass die Bakterienanzahl so schnell sinkt, dass der Körper wieder eine Chance hat, das Gewebe selbst gegen Eindringlinge zu schützen.

Allerdings haben Sie den Kampf gegen die Bakterien natürlich selbst in der Hand; und zwar bevor wir eingreifen müssen:

  1. Reinigen Sie Ihre Zähne und den Mundraum täglich und sorgfälig – mindestens nach dem Frühstück und nach dem Abendessen vor dem Zubettgehen. Mit weicher Zahnbürste, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen.
  2. Nehmen Sie regelmäßige Kontrolltermine in unserer Zahnarztpraxis in Altenoythe wahr. Hier können wir erste Anzeichen von Zahnkrankheiten sofort erkennen und bekämpfen. Wir führen dazu ein Recallsystem (Wiederbestellsystem).
  3. Lassen Sie mindestens einmal jährlich (besser zweimal jährlich) eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Hier werden auch hartnäckige Belege entfernt, die Zahnoberfläche poliert und mit Flourid gestärkt.
  4. Sobald Sie an sich ungewöhnlichen Mundgeruch ohne sofort ersichtliche Ursache bemerken, schauen Sie bei uns vorbei. Hier können wir ausschließen, dass dieser Mundgeruch wegen einer unbemerkten Zahnkrankheit entsteht – und Sie evtl. zu weiteren Schritten beraten.

Unsicher?

Auch wenn wir Ihnen ans Herz legen, bei Unsicherheiten oder Problemen im Mund einen Termin bei Ihrem Zahnarzt oder bei uns zu vereinbaren, ist Mundgeruch nicht unbedingt ein Grund zur Panik. Ein erster Schritt ist aus unserer Sicht immer, naheliegende Faktoren – wie zum Beispiel die Nahrungsgewohnheiten, Lebensgewohnheiten und die Putzroutine – unter die Lupe zu nehmen. Denn wenn Sie hier die richtigen Stellschrauben verändern, verschwindet der unangenehme Geruch meist sehr schnell. Sollte der Mundgeruch jedoch sehr plötzlich, ohne benennbare Ursache oder hartnäckig auftreten, sollten Sie unbedingt unsere Praxis aufsuchen. Wir kümmern uns um das Symptom, erforschen die Auslöser, ggf. auch in Zusammenarbeit mit Internisten und Hals-Nasen-Ohren-Fachärzten und bekämpfen, so ursächlich die Zahnkrankheit.

Ihre Altenoyther Zahnarztpraxis